Auszüge aus einem fachartikel der fhnw, erschienen in der AZ vom 12.11.11
Im Schulhaus Hasel, wo die Primarlehrerin Rachel Bischof arbeitet, sind Lerndiagnostik und individuelle Förderung ein grosses Thema. «Bei uns ist die Schere zwischen den leistungsstarken und -schwächeren Kindern innerhalb einer Klasse weit offen. Was die Kinder können, wenn sie zu mir in die 5. Klasse kommen, ist sehr unterschiedlich», sagt sie. Ein Grund für die Leistungsunterschiede sei sicher der hohe Anteil fremdsprachiger Kinder, doch Homogenität in Schulklassen sei schon immer eher Wunsch der Lehrpersonen als Realität gewesen: «Jedes Kind hat individuelle Voraussetzungen, die es mitbringt. Die Kunst des Unterrichts mit einer ganzen Klasse ist, so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich dort abzuholen, wo sie stehen. Diagnostische Kompetenzen helfen uns herauszufinden, wo wir ansetzen können, damit die Kinder etwas lernen.»
Gemeinsam mit Rachel Bischof hat ihre Schulhauskollegin Giovanna Käppeli Lernblätter entwickelt, Diagnostik und individuellen Förderung im Bereich Lesen dienen. «Ziel unseres ‹Lernatlas› ist, dass wir die Lernentwicklung der Kinder verfolgen können und dass auch die Kinder selber ihre Entwicklung sehen. Das Feedback, das die Schüle- rinnen und Schüler mit den Bögen zur Selbsteinschätzung erhalten, ist für sie sehr motivierend», sagt Giovanna Käppeli.
Der Erfolg des Lernatlas – selbst eine lernbehinderte Schülerin, die in der 5. Klasse nur bis 100 rechnen konnte, machte zum Beispiel enorme Fortschritte im Lesen – hat dazu geführt, dass das Lernmittel auch an anderen Schulen verwendet wird. «Nicht zuletzt durch die Beschäftigung mit der Vielfalt im Klassenzimmer haben wir unseren Unterricht verbessern und ein Förderinstrument von Schulen die für Schulen entwickeln können», freut sich Giovanna Käppeli. Dass diagnostische Kompetenzen in vielen schulischen Bereichen gefragt sind, zeigt sich auch in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. .....
Mit einem vorsichtigen Schritt, einem beherzten Sprung oder gar einem übermütigen Salto...? Jede Fünftklässlerin und jeder Fünftklässler konnte selber entscheiden, wie der Weg in den neuen Schulabschnitt begangen werden soll. Und egal für welchen Übergang die Schüler und Schülerinnen sich entschieden hatten, alle wurden von einem kräftigen Applaus der anderen Haselkinder begleitet.
Wie jedes Jahr am letzten Schultag vor den Sommerferien wurden die Ältesten mit einer kleinen Feier in der Turnhalle verabschiedet. Viele Emotionen waren in den Gesichtern abzulesen; die einen blickten voller Freude ihrer Zukunft entgegen, anderen sah man eine gewisse Verunsicherung deutlich an. Aber auch Wehmut war zu erkennen, der Abschied fiel nicht allen leicht. Die beiden Lehrerinnen Katharina Bollinger und Sandra Jost waren sichtlich stolz auf ihre Grossen und wünschten ihnen von Herzen alles gute für die Oberstufe.
Diesen Wünschen schliessen wir uns an. Und auch allen anderen wünschen wir schöne Sommerferien und einen guten Start ins neue Schuljahr!
rr 1. Juli 2011
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