Medienkompetenz mit zischtig.ch


Unsere Kinder werden immer früher mit einer Vielzahl von digitalen Medien konfrontiert. Vor allem intuitiv zu bedienende Geräte wie Smartphones und Tabletcomputer faszinieren schon die Kleinsten und verführen zu einem frühzeitigen Einstieg ins Internet. Die Gefahren können gross sein und lauern in verschiedensten Bereichen, weshalb es wichtig ist, dass gerade Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit „Games, Chats und Communities“ lernen.


Da es heute Realität ist, dass oft schon Drittklässler einen Facebook-Account haben und ganz selbstverständlich Online-Games spielen, wurde das Projekt Medienkompetenz mit den Schülern und Schülerinnen der dritten Klassen der Primarschulen durchgeführt.

zischtig.ch ist ein gemeinnütziger Verein der sich für Prävention und Medienbildung mit Kindern, Jugendlichen und Eltern einsetzt. "Zischtig" heisst der Verein, weil sie mit Elternabenden starteten, die ursprünglich meist am Dienstag stattfanden. Heute arbeiten sie vorallem mit Schulklassen und mit Lehrerteams. zischtig.ch befassen sich mit den Fragen der digitalen Kommunikation, mit Social Media, mit der Smartphone-Nutzung, Cybermobbing und Sexting (Verbreitung von erotischem Bildmaterial); alles was mit Menschen und "Neuen Medien" zu tun hat. Sie nehmen die Fragen, Geschichten und Nöte von Kindern, Jugendlichen und Eltern auf und entwickeln dazu Unterrichtseinheiten, Elternabende, Weiterbildungen und Projekte. Diese bietet zischtig.ch in der gesamten Deutschschweiz an.

 

Reise durchs Internet


Joachim Zahn und Claudia Gada waren in den beiden 3. Klassen des Schulhaus Hasel und den drei 3. Klassen im Seefeld. Sie haben je eine Doppelstunde mit den Schülern und Schülerinnen  zum Thema „Games, Chat und Communities“ gearbeitet. In der ersten Lektion begleiteten sie die Kindern an der Wandtafel auf einer Reise durchs Internet. Dabei zeigten die Schüler und Schülerinnen, was sie am liebsten nutzen, was sie kennen und was nicht. Dabei ging es auch darum, festzuhalten, wo Gefahren lauern und wo auch kreative und sinnvolle Anwendungen anzutreffen sind. In diesem Zusammenhang wurde auch das "richtige googeln“ bearbeitet. 


In der zweiten Lektion wurden Verhaltensregeln gesucht, besprochen und festgehalten. Die Mädchen und Jungen konnten in ihrer Gruppe auch Fragen und Nöte vorbringen. Die Kinder wurden motiviert und angeleitet in der Klasse ein Projekt zu bearbeiten, welches dann den Eltern am Elternabend vorgestellt wurde.

 

Learningapps stossen auf Begeisterung


Der zweite Teil des Programms war der kreative Teil in der Klasse. Die Drittklässler von Frau Käppeli haben zum Beispiel auf „learningapps.org“ eigene Lern-Apps gestaltet, die auf einer Spreitenbach-Seite der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Kinder waren mit grosser Begeisterung dabei. Es ist für sie ein tolles Gefühl, einen eigenen Beitrag zum WorldWideWeb zu leisten.

Als Abschluss der Präventionsarbeit führten zischtig.ch gemeinsam mit den Lehrerinnen einen Elternabend durch. Die Einladung war verbindlich und ca. 50 Personen sind ihr ins Schulhaus Hasel gefolgt. An dieser Veranstaltung wurde den Eltern gezeigt, was die Kinder im Internet alles machen – allenfalls auch heimlich. Ausserdem bekamen sie konkrete und praktische Tipps, was sie als Eltern für eine erfolgreiche Zukunft ihrer Kinder tun können und wie sie sie vor Gefahren wie zum Beispiel Onlinesucht und Sexting bewahren können.


Die Reaktionen der Eltern waren gemischt. Einerseits äusserten manche Bedenken, dass die Kinder nun auch in der Schule so viel Zeit im Internet verbringen. Andrerseits waren viele auch begeistert, wie die Schüler und Schülerinnen lernen den Computer als kreatives Arbeitsgerät zu nutzen. Für den Moment wird dem Thema ein bisschen Ruhe gegönnt. Es ist wichtig, dass die Eltern und auch die Lehrpersonen sensibilisiert werden, um die Kinder zu begleiten, ohne ihnen das Internet zu verbieten. Das Internet ist ein Teil unserer Zeit und unsere Kinder sollen den sinnvollen Umgang damit lernen. Natürlich wird Medienerziehung- und Prävention weiterhin ein Bestandteil des Schulprogramms bleiben; das Gelernte und Erarbeitete soll auf keinen Fall in Vergessenheit geraten.

Weitere Informationen: www.zischtig.ch


rr, 27.03.13